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Postersession

Am Donnerstag, 20. März 2025 findet im Foyer des 1. OG der FU die Postersession statt. Die Posterautor*innen stehen in dieser Zeit für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Es werden zwei Poster-Preise verliehen: Die Kongressteilnehmer*innen können das ihrer Meinung nach beste Poster zur Prämierung vorschlagen, daneben wählt die Inhaltliche Kongressplanungsgruppe ein Poster aus. Stimmzettel für die Poster-Prämierung erhalten Sie mit Ihren Kongressunterlagen vor Ort im Kongressbüro. Bitte geben Sie Ihre Bewertung bis spätestens Freitag, 21. März 2025 14:00 Uhr bei Kelcon (Kongressbüro) ab.

Die Poster sind während des gesamten Kongresses ausgehängt. Die jeweiligen Autor*innen können allerdings nur im Rahmen der Postersession zu den Postern befragt werden.

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M.sc. Drazena Barac-Dammeyer (Witten/Herdecke)

Gibt es Zusammenhänge zwischen Persönlichkeit und verschiedenen Arten von Traumata?

Potenziell traumatische Ereignisse (PTEs) stellen dramatische Erlebnisse dar, in deren Verlauf die körperliche Unversehrtheit als bedroht und simultan Kontrollverlust empfunden wird. In älteren Studien wurden Zusammenhänge zwischen Persönlichkeit und Traumatisierung postuliert, neuere Studien befinden, dass die Konfrontation mit PTEs allein keinen Einfluss auf die Persönlichkeit hat. Das aktuelle Projekt untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen der Art des PTEs und Persönlichkeit besteht. Eine klinische Stichprobe (N = 318) füllte online das Big Five Inventory 2 (BFI-2), den Narcissistic Admiration and Rivalry Questionnaire (NARQ), die Borderline Symptom Liste (BSL-95) und die Traumaliste des Essener Trauma-Inventars (ETI-TL) aus. Hierdurch konnten n = 250 Teilnehmende eindeutig danach eingeteilt werden, ob sie jemals ein akzidentielles PTE, ein interpersonelles PTE, multiple PTEs oder kein PTE erlebt haben. Die Trauma-Gruppen wurden per ANOVA hinsichtlich der Ausprägungen in den Big Five, Narzissmus und Borderline-Pathologie verglichen. Signifikante Unterschiede bestanden nur hinsichtlich der Borderline-Pathologie, wobei die Gruppen mit interpersonellem PTE sowie multiplen PTEs höhere Ausprägungen zeigten als die Gruppen ohne PTE oder mit akzidentiellem PTE. Die Ergebnisse bestätigen, dass die Konfrontation mit PTEs allein nicht mit nicht-pathologischen Persönlichkeitsausprägungen zusammenhängt, sind jedoch durch das Querschnittsdesign limitiert.

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Dr. Theresa Hanke (Ulm)

Veränderte Kognitionen in Folge von Traumatisierungen

Zum Hintergrund des Forschungsprojektes:
Die Posttraumatische Belastungsstörung, als Folge eines Ereignisses von außergewöhnlicher Bedrohung, das bei fast jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde, ist von enormer Brisanz. So liegt beispielsweise in Deutschland eine Lebenszeitprävalenz von 1%, bzw. 2% (Männer : Frauen) vor. In der Vergangenheit wurden bereits einige kognitive Ätiologiemodelle postuliert, in welchen insbesondere die Veränderung der Kognitionen nach dem Erlebnis eines Ereignisses mit traumatischem Charakter hervorgehoben wurden. Auch die Aufnahme des Kriteriums negative Veränderung von Kognitionen und der Stimmung im Zusammenhang mit dem traumatischen Ereignis/ anhaltende verzerrte Kognitionen hinsichtlich der Ursache und Folgen des traumatischen Ereignisses in das neu veröffentlichte DSM-5 zeigt, welche Bedeutung diesem Aspekt zugemessen wird. Für die Erhebung der traumaassoziierten veränderten Kognitionen liegt im deutschsprachigen Raum bisher lediglich der Fragebogen der Posttraumatic Cognitions Inventory (PTCI) als Erhebungsinstrument vor. In der vorliegenden Arbeit wurden zwei weitere Fragebögen, welche zur Erfassung der veränderten Kognitionen nach Traumatisierung dienen sollen, untersucht. Hierbei wurden die Fragebögen PMBS (Fehlangepasste posttraumatische Überzeugungen Skala) und WAS (Weltannahmen Skala) anhand Probanden mit PTBS, Probanden mit Depressionen sowie einer gesunden Kontrollgruppeuntersucht und mittels konvergenter und divergenter Fragebögen validiert.


Theoretische Herleitung: Die Bedeutung der traumaassoziierten veränderten Kognitionen ist unbestritten. Im deutschsprachigen Raum liegt bisher jedoch lediglich der PTCI als Erhebungsinstrument vor. Methode: In der vorliegenden Studie wurden die Fragebögen PMBS und WAS anhand von Probanden mit PTBS (n= 57), Depressionen (n= 61) sowie einer gesunden Kontrollgruppe (n= 53) untersucht und mittels konvergenter und divergenter Fragebögen validiert. Ergebnisse: Hinsichtlich der Diskriminationsfähigkeit der Gesamtsummenscores zeigte sich der PMBS und der WAS akzeptabel. Hierbei wurden die beiden Kontrollgruppen (Probanden mit einer depressiven Symptomatik sowie gesunde Probanden) mit der Experimentalgruppe verglichen. Für beide Skalen konnte ein Cut-off-Wert festgelegt werden. Eine Diskriminierung zwischen Probanden mit einer PTBS und Probanden mit Depressionen konnte jedoch weder der PMBS noch der WAS generieren.  Schlussfolgerung: Aufgrund der unzureichenden Unterschiede zwischen der Gruppe der Probanden mit PTBS sowie der Probanden mit Depressionen, weist die Arbeit auf zukünftige wissenschaftliche Ansätze, z.B. mit der Fragestellung, inwiefern sich traumaspezifische Kognitionen diagnostisch erfassen lassen, hin.

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Dr. Ingmar Heinig (Dresden)

Affekttraining zur Regulation sozialer Stressübertragung bei Paaren mit Depression

Aktuellen Befunden zufolge können sich Menschen in engen Beziehungen mit depressiven Symptomen ähnlich „anstecken“ wie mit Infektionen. Die Übertragung stressbezogener Emotionen durch empathische Prozesse – negative empathic affect sharing – ist dabei ein möglicher Mechanismus. In einem längsschnittlichen Design beobachten wir die empathische Stressübertragung zwischen Lebenspartnern, von denen einer depressiv erkrankt ist, über zwei Jahre im Vergleich zu gesunden Paaren. Die Experimentalgruppe erhält ein soziales Affekttraining, bei dem über acht Wochen täglich zwei zehnminütige Übungen durchgeführt werden: Ein strukturierter Paardialog und eine Compassion-Meditation. Mittels Ecological Momentary Assessment, Speichelkortisol und behavioralen Tests untersuchen wir, ob das Training kurzfristig die Stressübertragung und langfristig die Entwicklung depressiver Symptome verbessert.

Anmerkung: Das Projekt ist Teil des Sonderforschungsbereichs „Trajectories of Affective Disorders“ (Marburg/Dresden/Münster), der im Herbst 2024 seine Arbeit aufnimmt. Auf dem Poster wird das Affekttraining präsentiert, die Hypothesen erläutert und es werden Daten aus der aktuell laufenden Pilotstudie präsentiert. 

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M. Sc. Lisa Heller (Bochum)

Mental Health Care Utilization by Refugees in Germany: Barriers, Access Routes and the Central Role of Primary Care (working title)

Refugees experience high rates of mental health problems (MHP), yet their utilization of mental health services (MHS) remains low. With over 2.6 million refugees residing in Germany, this underutilization underscores a critical gap in the healthcare system’s ability to address their mental health needs. Primary care physicians (PCPs) are uniquely positioned to provide mental health support, particularly given the stigma surrounding mental health and the lack of awareness about available services. This study examines whether refugees perceive PCPs as competent sources of mental health support and explores alternative structures and access routes to MHS. An online survey of 760 participants revealed that refugees rate their mental well-being significantly lower than the host population, with over 59% experiencing psychological distress since arriving in Germany. Refugees were less likely to seek professional help, often relying more on family and friends for support. However, when prompted by a doctor, refugees were more willing to discuss mental health issues than when initiating the conversation independently. These findings suggest that refugees view the primary care system as a valuable source of mental health support, and a more proactive approach by PCPs could enhance refugees' access to and engagement with MHS.

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Elea S. C. Klink (Konstanz)

Investigating the Differences in Psychological and Physiological Relaxation Responses in Clinical and Healthy Population Samples Using Guided Imagery and Diaphragmatic Breathing

Our experimental study investigated whether factors like early-life adversities (ELA) can affect the psychophysiological relaxation response. N=100 participants (53% female) were grouped based on experience of no (n=35), one (n=32), or two (n=33) risk factors, defined as chronic stress (PSS), ELA (PBI), and subclinical symptoms of depression (BDI-II) or anxiety (BAI). N=51 participants underwent two relaxation interventions, diaphragmatic breathing (DB) and guided imagery (GI), in counterbalanced order. N = 49 participants in the control condition read magazines. Heart rate, heart rate variability and questionnaires were assessed throughout the whole study. We found an overall effective relaxation induction by DB for participants with experience of no or one risk factor. GI did not significantly induce relaxation. The control condition was even more effective in the two risk factor group. Implications for the explanation of pathogenesis of psychopathologies and therapeutic interventions will be discussed.

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Paula Rubertus (Würzburg)

Website reha-passt.de schließt Informationslücken zur medizinischen Reha bei psychischen Belastungen (Empirisch)

Jede*r fünfte Rehabilitand*in weist mindestens eine psychische Komorbidität auf (Härter et al., 2007). In der verhaltensmedizinisch orientierten Rehabilitation (VOR) werden psychische Faktoren daher auch bei somatischer Indikation verstärkt berücksichtigt, was zu einem besseren Behandlungserfolg führt (Markus et al., 2022). 
Zur Bekanntmachung der VOR und weiterer Reha-Konzepte wurde die Website reha-passt.de entwickelt und durch strukturierte Interviews mit Rehabilitand*innen (n=24) formativ evaluiert. 
50 % der Befragten fühlten sich vor der Reha schlecht informiert, 83,3 % stuften die Website-Inhalte als „sehr wichtig“ ein. Die Informationen zur VOR wurden von 90,1 % der Befragten als „(sehr) einfach“ beurteilt.
reha-passt.de hat das Potenzial, Informationslücken zur Reha bei psychischer Komorbidität zu schließen und damit Reha-Zugang und Behandlungserfolg dieser Zielgruppe zu verbessern. Ihr tatsächlicher Nutzen wird davon abhängig sein, wie viele Versicherte die Website besuchen; hierfür ist eine abschließende Evaluationsphase geplant.

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B.A., Levi Moritz Schöberl (Düsseldorf)

Stress, Einsamkeit und psychische Gesundheit in verschiedenen Bevölkerungsgruppen: Eine quantitative Untersuchung von Minderheiten in Deutschland

Einsamkeit und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit sind seit den Beschränkungen der COVID-19-Pandemie zunehmend von Interesse. Mithilfe eines Online-Fragebogens wurden erwachsene Menschen in Deutschland (N = 211) zu Einsamkeit, Stress, Minderheitenstatus, Diskriminierungserfahrungen und psychischer Gesundheit befragt. Die Ergebnisse zeigen u. A. starke Zusammenhänge von Einsamkeit und psychischer Gesundheit (r = -.594) sowie Einsamkeit und Stress (r = .498). Zudem zeigte sich ein moderater Zusammenhang zwischen Diskriminierungserfahrungen und psychischer Gesundheit (r = -.415). Diskriminierungserfahrungen wurden von 79.3 % der Teilnehmer*innen mit selbstberichteten Minderheitenstatus versus 24.2 % ohne Minderheitenstatus berichtet. Minderheiten zeigten zudem signifikant höhere Stress- und Einsamkeitsniveaus sowie eine niedrigere psychische Gesundheit als die Vergleichsgruppe. Diese Ergebnisse bestärken die Annahme, dass Stress, Einsamkeit und Minderheitenstatus Risikofaktoren für psychische Gesundheit sind.

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Albina Sell | Prof. Dr. Antje Hunger (Düsseldorf)

Studentische Peer-Beratung zur Überwindung akademischer Prokrastination – ein Pilotprojekt

Prokrastination, das problematische Aufschieben von Aufgaben, ist unter Studierenden weit verbreitet und oftmals mit starkem Leidensdruck und akademischen Leistungseinbußen verknüpft. Professionelle psychosoziale Beratungsangebote werden nur von einem Bruchteil der Betroffenen in Anspruch genommen. Peer-Beratung als eine semi-professionelle Form von Beratung „unter Gleichen“ (Egloff, 2020) kann eine aussichtsreiche, niedrigschwellige Erweiterung des psychosozialen Versorgungsangebots darstellen. An der Hochschule Düsseldorf wurde deshalb für 18 Monate ein entsprechendes Pilot-Projekt ins Leben gerufen, in dem Studierende eine kurze Schulung in der Prokrastinationsberatung erhalten und dann für ihre Mitstudierenden als Peer-Berater*in zur Verfügung stehen. Erste quantitative Daten und Erkenntnisse zur Bewertung dieser Unterstützungsform sollen auf dem Kongress vorgestellt und ihr potentieller Nutzen - über dieses Pilotprojekt hinaus - beleuchtet werden.

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M. Sc. Nick Specht (Düsseldorf)

Überprüfung des Spektrums instabiler Störungen: Subtypen entlang des Borderline-Schweregrades 

Borderline ist ein heterogenes Störungsbild. Aufgrund der Heterogenität kann bisher keine Ätiologie-Theorie das ganzheitliche Störungsbild erklären. Zur Reduktion der Heterogenität wurde in einer früheren Studie das Spektrum instabiler Störung (SpIS), das Borderline als Spektrum dreier Subtypen beschreibt, vorgestellt, und in diesem Projekt überprüft. Es wurden Ward-Clusteranalysen über die Items der Borderline Symptom Liste sowie acht Items zur Erfassung Ich-dystoner Wut separat in einer Borderline-Gruppe (BG; n = 42) und einer klinischen Kontrollgruppe (KG; n = 270) durchgeführt. In beiden Gruppen finden sich je drei Cluster; in der KG spannen sie sich linear am Schweregrad der Borderline-Symptombelastung auf, in der BG unterscheiden sich ein 1. Cluster mit Niedriger Pathologie, 2. Dysphorisches Cluster und 3. Impulsives/Aggressives Cluster. Die Ergebnisse unterstützen die SpIS-Konzeption nicht, tragen aber zu einem zunehmenden Konsens bei, dass sich bei Borderline ein eher internalisierender und ein eher externalisierender Subtyp finden lassen.

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Ivan Zviagin

Einfluss traumatischer Erfahrungen der erzwungenen Umsiedlung auf die Anpassung russischer Migranten in Deutschland

Die erzwungene Umsiedlung kann tiefgreifende psychologische Auswirkungen haben. Verbreitung die Depression bei Flüchtlingen und Migranten ist von 5% bis 44% im Vergleich zu 8 bis 12% in der allgemeinen Bevölkerung. In Deutschland sind neben Depressionen auch andere psychische Beschwerden bei Migranten und Flüchtlingen weit verbreitet: 61,3 % der Migranten und Flüchtlinge haben Suizidgedanken, 17,5 % leiden an Angsterkrankungen, 65,1 % an PTSD, und 47,8 % haben somatische Beschwerden.
Die Studie untersucht die Auswirkungen traumatischer Erfahrungen der erzwungenen Umsiedlung auf die psychische Gesundheit und Anpassung russischer Migranten in Deutschland. Die Stichprobe umfasst 43 Teilnehmer (18 Männer, 25 Frauen) im Alter von 18 bis 62 Jahren, die nach dem 24. Februar 2022 aufgrund politischer Verfolgung oder humanitärer Gründe (§ 22.2, Asyl) umsiedelten. Die Teilnehmer wurden über soziale Netzwerke und Migrantenprojekte wie „Kovtscheg“ rekrutiert. Das Forschungserhebungszeitraum erstreckte sich vom 14.09.2024 bis zum 22.01.2025. Die Forschung wurde unter Verwendung von Online-Formularen durchgeführt.
Die Daten wurden mithilfe der Skalen IES-R, BDI-II, COPE, RS-25 und SCL-90 erhoben und mittels Korrelationsanalyse nach dem r-Pearson-Kriterium ausgewertet.
9,3% der Befragten wiesen schwere depressive Symptome auf, 20,9% moderate, 34,9% leichte, und 34,9% keine ausgeprägte Symptomatik laut der BDI-II-Skala. 60,47% erreichten mehr als 50 Punkte auf der IES-R-Skala, was auf eine starke Belastung hinweist.
Die Ergebnisse zeigen, dass finanzielle Schwierigkeiten, Sprachbarrieren und fehlende Unterstützung mit einem hohen Depressionsniveau verbunden sind
Aktive Bewältigungsstrategie COPE F5 korreliert negativ mit Depression (r = -0,500), Zwanghaftigkeit (r= -0,505) und Unsicherheit im Sozialkontakt (r= -0,546). F15 - negativ mit der kogn.-affekt. Subskala BDI-II (r= -0,516).
Vermeidung (COPE F9, r = 0,605), Verleugnung (COPE F6, r = 0,398) und der Substanzgebrauch (COPE F12, r =0,512) korrelieren positiv mit höheren Depressionswerten, sowie mit Ängstlichkeit (F12, r=0,519), Zwanghaftigkeit (F9, r=0,557).
Resilienz (RS-25) korreliert negativ mit Depressionen (r = -0,783) und psychopathologischen Symptomen (SCL-90, r = -0,728), mit F9  (r = -0,653), positiv mit F5 (r = 0,658)
Die Korrelation (r = -0,447) zwischen Aufenthaltsdauer und  F1 - positiver Neubewertung bestätigt den Rückgang adaptiver Ressourcen im Zeitverlauf.
Hohe Resilienz und aktive Bewältigungsstrategien die psychischen Belastungen mindern und die Anpassung fördern, während niedrige Resilienz und maladaptive Strategien zu einem Teufelskreis aus Symptomen und Belastungen führen. Diese Ergebnisse stimmen mit anderen Studien überein (Brea Larios, D., 2024; Sengoelge, M., Solberg, Ø., Nissen, A., & Saboonchi, F., 2020) und betonen die Notwendigkeit psychologischer Unterstützung für Migranten in Deutschland, um ihre psychische Gesundheit und Integration zu fördern.
Als Beispiel für mögliche Hilfestellungen ist ein psychoedukativer Kurs für russischsprachige Migranten „Umsiedlung als Verlusterfahrung“ vorgestellt, der vom 13. bis 24. Januar 2025 online und vom 18. Januar bis 25. Februar 2025 offline in München in Kooperation mit Quarteera e.V. stattfand und 2024 auch beim Accelerator of Social and Psychological Projects der Free Russia Foundation in Madrid präsentiert wurde. Ziel des Kurses ist die Psychoedukation (Aufklärung) über den Trauerprozess nach der Emigration aus dem Land, einschließlich der erzwungenen Umsiedlung, die Übung der Fähigkeiten zum Ausdruck von Gefühlen, der Umgang mit automatischen Gedanken, die Entwicklung der Fähigkeit zur Resilienz und von Strategien zur Verarbeitung traumatischer Erlebnisse.

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